Homöopathie

In diesem Forum haben Sie die Möglichkeit, den Ärztinnen und Ärzten der UNEV-Sprechstunden Fragen zu stellen. Wir bitten Sie, vor dem Versenden einer Anfrage zunächst zu prüfen, ob sich die Antwort auf Ihre Frage oder die gewünschte Information unter > Formen der Urtikaria oder in unseren Antworten auf bisherige Forumsanfragen findet.

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Abgeschickt von Nicole Mutschischk am 01 November, 2001 um 17:40:32

Seit 6 Monaten quäle ich mich mit ständigen Quaddeln und Juckreiz rum.Da ich seitdem noch keine Woche ohne irgendwelchen roten Flecken (nicht immer Quaddeln)war, kann laut meinem Hautarzt kein Test gemacht werden auf was ich reagiere.Meistens fängt es auf der Kopfhaut an.Hinter den Ohren, im Gesicht und im Nacken ist alles geschwollen. Zur Zeit versuche ich mir über einen Homöopath helfen zu lassen.Dieser verschrieb mir einige Sachen z.B. Zink und Selenium. Auf Grunde einer Nahrungsmittelallergie (Meeresfisch, Soja,Zucker, Weizenmehl,Nüsse). Was halten Sie von so einer Behandlung. Trotz das ich diese Mittel 4 Wochen nehme und die Nahrungsmittel meide, tritt keine Besserung auf! Allerdings ist es für mich schwer zu wissen wo nun überall Soja drinnen ist. Weizenmehl ist ja überall drinnen, da kann ich ja gar nichts essen. Was ist das für eine Diät, die bei Urtikaria empfohlen wird? Wie kann ich die machen?
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Abgeschickt von Dr. Marcus Maurer am 02 November, 2001 um 10:31:02

Liebe Frau Mutschischk,

vielen Dank für Ihre Anfrage in unserem Forum. Die Beschwerden, die Sie beschreiben, sprechen in der Tat dafür, dass Sie an einer chronischen Urtikaria leiden. Wir kennen einige Medikamente, insbesondere die sogenannten Antihistaminika, die gegen den Juckreiz bei einer chronischen Urtikaria helfen. Zink und Selenium gehören nicht dazu. Meines Wissens gibt es bisher keinen Beleg dafür, dass eine dieser beiden Substanzen das Auftreten von Quaddeln oder Rötungen unterdrücken kann oder den Juckreiz lindert.
Allerdings muß auch gesagt werden, dass Juckreiz-unterdrückende Mittel natürlich nur die Beschwerden reduzieren, nicht aber die Ursache der chronischen Urtikaria beseitigen. Das Beseitigen der Ursache Ihrer Nesselsucht ist nur dann möglich, wenn diese gesucht und gefunden wird. Aus Ihrem Posting entnehme ich, dass Sie bereits eine Vermutung haben, wo die Ursache liegen könnte, nämlich in der Aufnahme von Nahrungsmitteln wie Meeresfisch, Soja, Zucker, Weizenmehl, oder Nüssen. Wenn Sie in der Vergangenheit bemerkt haben, dass diese Nahrungsmittel Ihre Hautbeschwerden verschlimmern oder sogar einen Schub der Nesselsucht auslösen, ist es in der Tat eine gute Idee, diese zu vermeiden. Generell empfehlen wir das Führen eines Urtikaria-Tagebuchs, in dem Sie täglich die Stärke Ihrer Beschwerden dokumentieren und aufschreiben, was Sie gegessen, getrunken und getan habe, besonders für den Zeitraum vor einem "Quaddelschub".
Nahrungsmittel sind bei weitem nicht die einzige mögliche Ursache einer chronischen Urtikaria. Von den Patienten mit chronischer Urtikaria , die wir hier in Mainz betreuen, haben ca. ein Drittel eine Nahrungsmittel-vermittelte Urtikaria (Intoleranz-Urtikaria oder Allergie-Urtikaria). Im Bereich "Ursachen der Urtikaria" dieser Webseiten ist die Vielzahl und Vielfalt aller bekannten Ursachen ausführlich dargestellt. Im Rahmen der Ursachen-Suche bei Nesselsucht führen die Urtikaria-Sprechstunden vieler Zentren (auch die USS Mainz) bei allen Patienten eine Eliminationsdiät durch. Diese Diät, die keine Pseudoallergene, kaum Histamin und kaum bekannte Problem-Allergene (keine der häufig relevanten Allergene) enthält, muss sehr strikt und über mindestens 2 Wochen durchgehalten werden. Wenn sich unter dieser Diät eine Besserung zeigt, kann dann mittels Provokationstestungen geprüft werden, welche Nahrungsmittel nicht vertragen werden. Dies ist relativ aufwendig (für Sie und für Ihre/n behandelnde/n Ärztin/Arzt). Am besten wenden Sie sich hierfür an ein Zentrum (oder eine Hautärztin/einen Hautarzt), das sich auf die Diagnostik und Therapie der chronischen Urtikaria spezialisiert hat (gerne auch an die USS Mainz). Solche Zentren bieten auch die anderen notwendigen Untersuchungen an (Abklärung von Infekten, Autoimmunerkrankungen, usw... siehe auch "Ursachensuche bei chronischer Urtikaria").
Ich hoffe, Ihnen ein bischen weitergeholfen zu haben.

Gute Besserung und beste Grüße aus Mainz,

Marcus Maurer
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