im Frühjahr 1976 hatte ich das erste Mal eine heftige Uritaria mit Quaddelbildung. Im Krankenhaus getestet auf Nahrungsmittelallergie: Eier, Schokolade, Weizenkeime, Soya und Roggen. Die Urticaria verschwand mit Einnahme von Omeril und tauchte erst 12 Jahre später im Frühjahr 1988 wieder auf. Der nächste Schub kam 1998 - ein behandelnder Allgemeinarzt gab mir eine Eigenbluttherapie. Die Symptome verschwanden. Ein weiterer Schub kam im Frühjahr 2014, nachdem ich ziemlich viele Eier gegessen hatte. Nun habe ich wieder einen Schub: Seit über 2 Monaten habe ich heftige Reaktionen. Langsam wird es chronisch.
Ich habe 1 Woche gefastet, doch selbst da hatte ich kleine Reaktionen. Danach habe ich ein Darmaufbaumittel genommen (BodyFokus, SynBiotik; eine probiotische Mischung aus 13 Bakterien+Inolin+Oligofructose+Ficin). Darauf hatte ich leichte Verstopfung und sehr heftige Urticaria. Ich setzte das Mittel ab und nehme nun Omniflora N. Dessen Einnahme verschafft tatsächlich kurzfristig eine Linderung. Antihistamine wirken kaum. Ich habe schon alles durch: Cetirizin, Fenistil, Fexofenadin, Deslora.
Die Quaddeln an Hüften und Beinen, aber auch Armen und gelegentlich auch an der Oberlippe kommen nachts und sind am stärksten morgens - tagsüber flaut es ab. Ich glaube die Ursache liegt im Darm, der eben nachts arbeitet und frei werdende Histamine nicht abbaut. Im Netz habe ich gelesen, dass dafür das Encym DAO zuständig wäre und dessen Fehlen die Reaktion im Körper auslöst.
Ich habe mir den Diagnostik Selbsttest bestellt (54 Allergene) und werde in den nächsten Tagen noch einmal den Darm entleeren und fasten. Gibt es denn ein Medikament, das vielleicht besser auf meine Situation passt als die oben erwähnten Antihistamine?
Mann 67 Jahre alt
Darm und Urticaria
Moderator: USS
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Re: Darm und Urticaria
Lieber mgm,
die Diaminoxidase (DAO), bzw. ihr Fehlen, ist normaler Weise nicht für eine Urtikaria verantwortlich. Wenn Sie mehr über mögliche zugrunde liegende Ursachen erfahren wollen, können Sie hier http://www.urtikaria.net/de/formen-der- ... karia.html mehr darüber lesen. Die Leitlinien zur Therapie der Urtikaria besthen aus 3 wesentlichen Stufen: 1. Die tägliche Einnahme eines Antihistaminikums (dies haben Sie offensichtlich ja schon in verschiedener Form erfolglos versucht), 2. Die Einnahme von täglich bis zu 4 Tabletten eines modernen Antihistaminikums, und wenn das nicht ausreicht als 3. Stufe die Gabe von Omalizumab (Xolair). Die Therapie der Urtikaria sollte aber natürlich immer mit einem Hautarzt vor Ort, und nicht nur über das Internet, abgesprochen werden.
Mit freundlichen Grüßen,
M. Metz
die Diaminoxidase (DAO), bzw. ihr Fehlen, ist normaler Weise nicht für eine Urtikaria verantwortlich. Wenn Sie mehr über mögliche zugrunde liegende Ursachen erfahren wollen, können Sie hier http://www.urtikaria.net/de/formen-der- ... karia.html mehr darüber lesen. Die Leitlinien zur Therapie der Urtikaria besthen aus 3 wesentlichen Stufen: 1. Die tägliche Einnahme eines Antihistaminikums (dies haben Sie offensichtlich ja schon in verschiedener Form erfolglos versucht), 2. Die Einnahme von täglich bis zu 4 Tabletten eines modernen Antihistaminikums, und wenn das nicht ausreicht als 3. Stufe die Gabe von Omalizumab (Xolair). Die Therapie der Urtikaria sollte aber natürlich immer mit einem Hautarzt vor Ort, und nicht nur über das Internet, abgesprochen werden.
Mit freundlichen Grüßen,
M. Metz
Re: Darm und Urticaria
Sehr geehrter Dr. Metz,
vielen Dank für Ihre Antwort. Bis Mittwoch hatte ich 84 Stunden nichts gegessen, nur klares Wasser und etwas heissen Kamillen- oder Apfeltee getrunken. Die Quaddeln gingen zurück, sind aber nicht verschwunden. Nach 60 Std. ließ ich mir eine B12+Folsäure Spritze geben – es hat sich in den 24 Std. danach kaum etwas verändert. Die Quaddeln bilden sich etwa von 2-5 Uhr morgens und bleiben dann bis etwa mittags, dann nehmen sie ab. Abends bin ich nahezu frei.
Nachdem ich nichts zu mir genommen habe, sind Lebensmittel als Ursache auszuschließen. Es können also nur noch interne Ursachen, oder Umwelteinflüsse, wie Pollen sein. In den Jahren davor hatte ich auch Heuschnupfen: dieses Jahr habe ich stattdessen Urtikaria.
Die letzten Tage (Ostern 2017) war es ziemlich kühl, zeitweise hat es sogar geschneit. Die Pollenaktivität war niedrig: Kein bis schwacher Pollenflug (1): Pappel, Ulme, Buche, Eiche, Weide, Birke.
Die letzten beiden Nächte hatte ich auch einen Kloss im Hals bemerkt, so etwas das man hinunterschlucken möchte, aber nicht kann. Auch etwas Husten und Schmerzen im Brustkorb. Ähnliche Schmerzen auch in den Handgelenken.
Können Sie denn Ärzte in München empfehlen, die sich mit der Thematik intensiver beschäftigt haben. Viele Hautärzte haben sich auf OPs spezialisiert; die fertigen mich ganz schnell mit einem Rezept ab, wenn ich mit einer Urtikaria ankomme.
Nach dem Fasten hat übrigens Fenistil sehr intensiv gewirkt: 20 Tropfen und ich war totmüde und bin ohne Quaddeln aufgewacht.
Herzliche Grüße
mgm
vielen Dank für Ihre Antwort. Bis Mittwoch hatte ich 84 Stunden nichts gegessen, nur klares Wasser und etwas heissen Kamillen- oder Apfeltee getrunken. Die Quaddeln gingen zurück, sind aber nicht verschwunden. Nach 60 Std. ließ ich mir eine B12+Folsäure Spritze geben – es hat sich in den 24 Std. danach kaum etwas verändert. Die Quaddeln bilden sich etwa von 2-5 Uhr morgens und bleiben dann bis etwa mittags, dann nehmen sie ab. Abends bin ich nahezu frei.
Nachdem ich nichts zu mir genommen habe, sind Lebensmittel als Ursache auszuschließen. Es können also nur noch interne Ursachen, oder Umwelteinflüsse, wie Pollen sein. In den Jahren davor hatte ich auch Heuschnupfen: dieses Jahr habe ich stattdessen Urtikaria.
Die letzten Tage (Ostern 2017) war es ziemlich kühl, zeitweise hat es sogar geschneit. Die Pollenaktivität war niedrig: Kein bis schwacher Pollenflug (1): Pappel, Ulme, Buche, Eiche, Weide, Birke.
Die letzten beiden Nächte hatte ich auch einen Kloss im Hals bemerkt, so etwas das man hinunterschlucken möchte, aber nicht kann. Auch etwas Husten und Schmerzen im Brustkorb. Ähnliche Schmerzen auch in den Handgelenken.
Können Sie denn Ärzte in München empfehlen, die sich mit der Thematik intensiver beschäftigt haben. Viele Hautärzte haben sich auf OPs spezialisiert; die fertigen mich ganz schnell mit einem Rezept ab, wenn ich mit einer Urtikaria ankomme.
Nach dem Fasten hat übrigens Fenistil sehr intensiv gewirkt: 20 Tropfen und ich war totmüde und bin ohne Quaddeln aufgewacht.
Herzliche Grüße
mgm
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Re: Darm und Urticaria
Hallo mgm,
beide Münchner Unikliniken haben Dermatologische Abteilungen, die in Bezug auf die Urtikaria top sind. Spätestens jetzt, da sie Kloßgefühl, Schmerzen in Brust und Gelenken erwähnen, sollten Sie drüber nachdenken, sich dort mal vorstellig zu machen.
Mit besten Grüßen,
Magerl
beide Münchner Unikliniken haben Dermatologische Abteilungen, die in Bezug auf die Urtikaria top sind. Spätestens jetzt, da sie Kloßgefühl, Schmerzen in Brust und Gelenken erwähnen, sollten Sie drüber nachdenken, sich dort mal vorstellig zu machen.
Mit besten Grüßen,
Magerl