Hepatitis B als mögliche Ursache von Chronischer Urtikaria

Was sind Ihre Erfahrungen mit Auslösern und Ursachen der Urtikaria?

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mohnblume5
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Registriert: 14 Nov 2017, 21:42

Hepatitis B als mögliche Ursache von Chronischer Urtikaria

Beitrag von mohnblume5 »

Hallo Zusammen,

ich hatte fast ein Jahr lang Chronische Urtikaria und bin von einem Arzt zum nächsten gelaufen. Das war alles sehr zermürbend und frustrierend, da die meisten Ärzte ratlos waren und sich keine Zeit genommen haben, um wirklich die Ursache des ganzen zu finden. Ich will hier meine Erfahrungen schildern und hoffe, dass es jemandem hilft.

Folgende Symptome hatte ich:
Chronische Urtikaria:
- Tägliche Quaddeln am ganzen Körper, besonders früh morgens, abends und nachts
- Alle paar Wochen Lippenschwellung
- Bei Tragen von Rucksack oder Handtasche haben sich an der Druckstelle sofort Quaddeln gebildet
- Beim Anlehnen am Stuhl haben sich am Rücken Quaddeln gebildet

Folgende Medikamente habe ich fast täglich genommen: 2 Tabletten Fexofenadin 180 mg
Die Anthistamintabletten haben gegen den Juckreiz geholfen und die Quaddeln haben sich schneller zurück gebildet, die Ausbrüche konnten damit aber nicht verhindert werden

Ich war bei vielen Ärzten (Hautarzt, Allergologe, Gastroenterologe, Zahnarzt, Gynäkologe, Uniklinikum Dermatologie) und bei folgenden Untersuchungen gab es Auffälligkeiten:

Allergische Reaktionen:

Gesamt IgE 162,2 IU/ml normal: < 100
Hausstaubmilben:
Dermatophagoides pteronyssinus: 7,85 IU/ml deutlich positiv
Dermatophagoides farinae : 6,30 IU/ml deutlich positiv
Birkenpollen: 2,25 IU/ml mäßig positiv

Vitamin D Mangel:

14 ng/ml normal: > 20

Schilddrüsen Hormone:

T3 69 ng/dl normal: 84 - 172

Hepatitis B:

HBV-DNA positiv
HBV-Viruslast 593 IU/ml normal: < 10

Bei den vielen Untersuchungen, die ich wegen der Urtikaria durchgeführt habe, wurde entdeckt, dass ich Chronische Hepatitis B habe. Das wusste ich vorher nicht. Höchstwahrscheinlich wurde ich schon bei der Geburt von meiner Mutter infiziert. Da meine Viruslast relativ niedrig ist, bekomme ich momentan keine Medikamente und die Leberwerte werden jedes halbe Jahr geprüft. Keiner der Ärzte konnte mir sagen, ob es wirklich ein Zusammenhang zwischen Hepatitis B und Urtikaria gibt. Ich denke, es ist wahrscheinlich.

Folgende Maßnahmen habe ich ergriffen, um die Quaddelschübe zu minimieren:

- Pille (Lamuna 20) zur Verhütung abgesetzt. Es war das einzige “Medikament”, was ich täglich genommen habe, als die Chronische Urtikaria begonnen hat.
- Allergikerbettbezüge gekauft (gegen die Hausstaubmilben)
- Waschmittel gewechselt
- viel Mineralwasser getrunken (2-3 Liter)
- Nahrungsmittel: Farbstoffe, Konservierungsstoffe gemieden, kein Fast Food mehr gegessen, keine Soft Drinks, möglichst viel frisch gekocht
- Nahrungsmittel, die den Histaminlevel anheben gemieden (z.B. Tomaten, Fisch, scharfe Gerichte, Fleisch, was stundenlang gekocht wurde …etc.)

Nach ca. einem Jahr wurden die Quaddelschübe weniger und heute bin ich fast frei von der Urtikaria. Ich nehme keine Antihistamin-Tabletten mehr und keine sonstigen Medikamente. Ich bekomme vereinzelt mal ein, zwei Quaddeln, aber damit kann ich gut Leben, kein Vergleich zu früher. Ich bin so froh darüber. Was nun wirklich zum Rückgang der Urtikaria beigetragen hat, kann ich bis heute nicht sagen. Ich denke, dass bei mir der Auslöser der Urtikaria nicht von äußeren Allergien (Nahrungsmittel oder Pollen) kam, sondern etwas im Inneren nicht mehr gestimmt hat. Ich vermute, dass in meinem Fall Hepatitis B einer der Auslöser war und die Einnahme der Pille und damit die Hormonumstellung im Körper einiges durcheinander gebracht hat.
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