Hoffnung für Patienten mit schwerer Urtikaria

Welches Medikament hat bei Ihnen am besten geholfen?

Moderator: USS

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Dr. M. Magerl
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Hoffnung für Patienten mit schwerer Urtikaria

Beitrag von Dr. M. Magerl »

Antihistaminika sind für viele Patienten mit Urtikaria eine große Erleichterung. Sie sind gut verträglich und in vielen Fällen auch sehr gut wirksam. Bei einem Teil der Patienten aber helfen sie nur unzureichend, manchmal überhaupt nicht, auch wenn weit höhere Dosierungen verabreicht werden, als eigentlich zugelassen. Seit einigen Jahren hat sich bei solchen schwer betroffenen Patienten die Anwendung von Omalizumab, einem Asthmamedikament , als sehr wirksam erwiesen. Die Behandlung konnte allerdings nicht verschrieben werden, sondern erfolgte in Einzelfällen mit Ausnahmegenehmigungen oder im Rahmen von Klinischen Studien.
In diese Studien wurden annähernd 1.000 Patienten mit chronisch spontaner Urtikaria (csU) eingeschlossen, die nicht auf Antihistaminika ansprachen. Omalizumab führte zu einer signifikanten Verbesserung hinsichtlich der Symptome Juckreiz und Quaddelbildung, einschließlich einer raschen Linderung des Juckreizes. In zahlreichen Fällen wurde eine vollständige Symptomfreiheit erreicht. Auch die Lebensqualität war bei den mit Omalizumab behandelten Patienten deutlich verbessert. Dabei war Omalizumab gut verträglich.
Die Europäische Kommission hat nun die Zulassung erteilt für die Anwendung von Xolair® (Omalizumab) zur Behandlung der chronischen spontanen Urtikaria (csU) ab einem Alter von 12 Jahren, bei Patienten, die unzureichend auf die Behandlung mit Antihistaminika ansprechen.
Omalizumab ist ein Wirkstoff, das Immunoglobulin E (IgE) bindet. Omalizumab unterdrückt die durch Histamin induzierten Hautreaktionen, wahrscheinlich durch die Senkung der freien IgE-Konzentration und die dadurch bedingten Effekte auf die zellulären Aktivierungsmechanismen.
Amare
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Re: Hoffnung für Patienten mit schwerer Urtikaria

Beitrag von Amare »

Sehr geehrter Dr.Magerl


Ihr Artikel klingt sehr interessant.Mich würde mal interessieren ab wenn Ärzte die Wirksamkeit von Antihistaminikum nur als unzureichend bezeichnen würden.
Ich leide mittlerweile seid 1998 an idiopatisch cholenergischer Urtikaria.und nehme täglich eine Cetirizin am Abend.
Es unterdrückt den Juckreiz zumindest solange kein Schub da ist.Wenn der Schub kommt kommen auch die Quaddeln und der Juckreiz deutlich wieder durch.
Nach mittlerweile 16 jahren,bin jetzt 33 Jahre,habe ich es satt mit dem Mist.Da geht man mal ne Runde laufen und natürlich macht sich dann die Urti bemerkbar.Das ganze Leben dreht sich nur um diese Scheiss (sorry) Erkrankung.Natürlich habe ich auch schon Krankenhausaufenthalte gehabt.Leider wurde die Uhrsache nie gefunden.Eine Eigenbluttherapie auf eigene kosten habe ich auch schon ausprobiert.

Kann ich denn zu meinem Hautarzt(war ich bestimmt schon 5 Jahre nicht mehr) und nach dieser Therapie fragen sodas er sie mir verschreiben kann?Oder kommen da nur andere Urtikariaformen in betracht?

Würde auch gerne mal wieder das Leben geniessen wollen... :(

mit freundlichen Grüßen

Ronny
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