Bitte um Hilfe

Von Betroffenen für Betroffene. Alles, was es sonst so gibt.

Moderator: USS

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Löckchen
Beiträge: 16
Registriert: 08 Aug 2010, 16:29
Wohnort: Bochum

Bitte um Hilfe

Beitrag von Löckchen »

Hallo zusammen, :wink:

ich war schon des Öfteren hier, habe mich aber erst heute zu einem eigenen Beitrag entschieden.
Ich leide seit Anfang des Jahres unter Urtikaria. Erst wurde vermutet das es mit der Einnahme eines Antibiotikum zusammen hängt. Somit wurde ich anfangs mit Cortison behandelt, was außer den bekannten Nebenwirkungen auch gut geklappt hat. Ich hatte sogar einige Monate Ruhe vor der Krankheit. Da mir auch in dieser ruhigen Zeit keiner genau sagen konnte, was der Auslöser der Urtikaria bei mir ist, war ich für fast eine Woche für verschieden Untersuchungen im Krankenhaus. Blut-, Luge-, Magen-, Darmuntersuchungen und die "leckere" Urtikariadiät haben leider keine verwertbaren Ergebnisse gebracht. Auch verschiedene Allergietest, ob Pik auf den Armen oder Pflastertest auf dem Rücken, haben kein bisschen angeschlagen. Seit es vor ein paar Woche so extrem heiß war, habe ich jeden Tag mit der Krankheit zu tun. Sehe jeden Morgen richtig übel aus und traue mich nach dem Aufstehen gar nicht in den Spiegel zu schauen. Alles übersät mit Quaddeln und an manchen Tagen auch zugeschwollene Augen, dicke Wangen oder auch angeschwollene Lippen. Anfangs haben ich jeden Tag Fenistiltropfen eingenommen, konnte danach aber auf der Arbeit fast gar nichts mehr machen, da ich damit beschäftigt war nicht einzuschlafen. Ein Hautarzt meinte dazu nur, dass man bei mir halt keine Ursache finden würde und ich mit dieser Krankheit leben muss und wenn ich Glück hätte, würde sie irgendwann wieder verschwinden. Obendrauf wurde mir dann noch eine Überweisung zum Psychotherapeuten in die Hand gedrückt. Mein Hausarzt hat mir auch nicht sonderlich viel Hoffnung gemacht, meinte halt das gleiche und drücke mir Xusal in die Hand. Hat aber leider überhaupt nichts gebracht. Als ich dann neulich für eine Woche zum Lehrgang und von dem gewohnten Alltag weg war und dort von keinem auf meine Krankheit (die sicherlich jeder gesehen hat) angesprochen wurde, ist sie von Tag zu Tag besser geworden. Kaum zu Hause, fing aber leider wieder alles von vorn an. Von der Allergieambulanz der Uniklinik Bochum habe ich dann erst Aerius bekommen, die die ersten Tag geholfen haben, dann nach ca. 2 Wochen aber gar nicht mehr. Nun haben ich Telfast 180 verschrieben bekommen. Quaddeln und Jucken hab ich noch immer, durch Telfast verschwindet es ein wenig. SO das alles langsam heller wird und ich ab ca. 10 Uhr fast normal aussehen bis es dann Abends wieder kommt.

Seit ihr nach der Einnahme dieser Mittel komplett Quaddel frei oder dauert es bei euch auch ein paar Stunden bis sie langsam heller werden? Aber dennoch da bleiben.
Traue mich nämlich so langsam gar nicht mehr vor die Tür :evil: und habe immer den Eindruck im Zug und auf der Arbeit von jedem angeschaut zu werden.

Wäre super, wenn ihr mir helfen könntet. :lol:
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Crazy_Qlik
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Re: Bitte um Hilfe

Beitrag von Crazy_Qlik »

Hi Löckchen,

an "tolle" Ärzt biste da geraten. :evil: Es gibt aber auch Ausnahmen, musste nur lang genug suchen. Hat die Uniklinik denn keine Dematologische Sprechstunde? Geh' lieber dort hin. Diese bemühen sich wenigsten noch, haben schließlich einen Ruf zu verlieren.
Das mit den Antihistaminika kenne ich, 14 Tage lang läuft es ganz gut, na ja, zumindest der Juckreiz bleibt fern und dann wanch wird's wieder ganz schlimm. Hast du schon mal Ebastin probiert? Wäre noch eine Option. Sei froh wenn die Teile im Laufe des Tages verschwinden. Meine sind morgens da und werden erst schwächer, wenn ich abends wieder ins Bett gehe. Am nächsten morgen sind die alten Teile weg und hübsche, neue Exemplare sind entstanden.
Insofern, am besten immer Ablenkung verschaffen und wenn's irgendwie geht, nicht daran denken!

LG
Crazy_Qlik
karla2006
Beiträge: 10
Registriert: 25 Aug 2010, 17:06

Re: Bitte um Hilfe

Beitrag von karla2006 »

Hallo,
tja, mir geht es ähnlich wie Dir...habe ca. 5 versch. Hautärzte aufgesucht, alle möglichen Untersuchungen auf z.B. Entzündungsherde, Allegien usw. mitgemacht, aber leider, NICHTS Greifbares herausgefunden. Die berühmte pseudoallergenarme Diät habe ich auch schon durchgeführt, allerdings war ich auch in der Zeit nicht beschwerdefrei. Zweifelsfrei festgestellt wurde ein starke Überempfindlichkeit auf Farb-und Aromastoffe, das wußte ich aber, ebenso wie die Pollen-und Katzenallergie, schon vorher. Jetzt befinde ich mich zur Zeit in 'Behandlung' in der ambulanten Allergie/Dermatologiesprechstunde der UNI-Klinik Münster. Gleiches Spiel von vorn, allerdings habe auch ich das Gefühl endlich ernst genommen zu werden, dies war bei den niedergelassenen Ärzten nicht immer der Fall, leider. Im akuten Schub nehme ich bis zu 6 Antihistaminika-Tabletten am Tag ein, bis vor 6 Wochen auch oft noch 20 mg Cortison. Bei wirken Cetirizin (abends 2) und Loratadin (Morgens 2 und in der Akutphase mittags 2) noch am besten. Loratadin macht mich nicht ganz so müde wie Cetirizin deshalb die 2 Sorten. Bisher arbeite ich noch damit im Vollschichtdienst, aber es fällt mir sehr (!) schwer. Ich persönlich stelle auch einen Zusammenhang mit Stress fest, dann sind die Symtome sehr viel schwerer.
Ich hoffe sehr, daß Du eine Behandlung findest, die Dir Erleichterung verschafft! Kopf hoch :)
Alles Liebe
Mimilein
Beiträge: 76
Registriert: 23 Jan 2008, 12:56

Re: Bitte um Hilfe

Beitrag von Mimilein »

hallo. leider kann ich dir auch nicht weiter sagen, was da helfen soll. mir gehts gleich. sehe früh wie ein streuselkuchen aus. und das leider von kopf bis fuss. ich habe urtikaria seit 2007. 2 jahre hatte ich ruhe und seit mai geht der spass wieder von vorne los. ich gehe wenn ich früh so sehr schlimm aussehe nicht vor die tür. oft heule ich mir vor juckreiz die augen aus. bin auch so alngsam am verzweifeln. bei mir wird gerade ein neues medi getestet ;Dapson. heißt das zeug. weil bei mir schlägt nichts an ausser kordison. leider habe ich das kordison so satt. eins kann ich dir sagen, lasse dir das teufelszeug nicht ewig verschreiben. (ich habe es halbes jahr genommen). bei mir hat man bis jetzt herausgefunden das ich auf bestimmte schmerzmittel mit urtikaria reagieren kann. mehr aber die jahre auch nicht. ich finde auch leider keine erklärung für den scheiß ausschlag. dann will man das alles für physchosomatisch abwerten. ist doch ein witz. so bist nicht alleine mit dein frust. wünsche dir alles gute. das es so kommt wie es kam. lg Katja
Löckchen
Beiträge: 16
Registriert: 08 Aug 2010, 16:29
Wohnort: Bochum

Re: Bitte um Hilfe

Beitrag von Löckchen »

Ich finde es sehr aufmunternd, das es doch nicht nur mir so ergeht.
Vor 3 Wochen sah ich trotz Cortisontabletten morgens so schlimm aus, das ich direkt ins Krankenhaus gefahren bin und auch nicht wieder gehe durfte. Ich habe jeden Tag Cortisoninfusionen bekommen und mein Blut wurde mal wieder auf den Kopf gestellt. Nun sind die Ärzte der Meinung das ich eine Hashimotoerkrankung der Schilddrüse habe und dies in Verbindung mit Stress der Auslöser für meine Krankheit ist. Nun soll ich jeden Morgen und Abend jeweils 2 Aeriustabletten nehem und mich an den betroffenen Körperstellen mit Thesit (Creme) einreben. Bisher bin ich heute den 4. Tag ohne Cortison und es geht einigermaßen. Klar werde ich morgen mit tierischen Quaddeln wach, nehme dann die Pillen und sehe nach 2-3 Stunden wieder ganz normal aus. Abends beginnt es dann gegen 16-17 Uhr wieder auszuschlagen, leider ändern da auch die Aerius nichts mehr dran. Keine Ahnung wieso das Morgens so schön klappt und Abends kein bisschen.

Ich hoffe das ich damit nun ein bisschen besser leben kann.
Durch meine "in die kalte Badewanne legen" Aktion habe ich mir leider auch neulich noch selber eine Blasenentzündung eingehandelt. Also bitte, auch wenn es das jucken lindert, nicht nachmachen.

Lasst uns gemeinsam fest die Daumen drücken, das wir diese Krankheit endlich wieder los werden.
Alles Liebe
Löckchen
Stevo
Beiträge: 4
Registriert: 06 Sep 2010, 02:20

Re: Bitte um Hilfe

Beitrag von Stevo »

Hey,
diese Urticaria ist echt eine ziemlich ätzende Angelegenheit. Ich habe sie im Augenblick auch wieder. Angefangen hat es bei mir vor drei Jahren. Damals war ich so gut wie einmal die Woche beim Hautarzt. Zweimal in der Notaufnahme und zu guterletzt zwei Wochen in einer Hautklinik. Nach vier Monaten ist es dann plötzlich wieder verschwunden.
Leider ist die Nesselsucht seit ein paar Wochen wieder da. Im Augenblick ist ein leben ohne cortison nicht möglich, da nichts anderes anschlägt. Nehme allerdings nur 5mg pro Tag. Die schlagen dann nach ein paar stunden ganz gut an. Bin zwar nicht beschwerdefrei aber der Ausschlag gerät dank Kortison auch nicht außer Kontrolle. Ich nehm so wenig wie möglich um noch ein einigermaßen normales Leben leben zu können. Was ich dir eigentlich sagen will ist, daß du bloß nicht den Mut verlieren sollst. Kämpfe dagegen und denk positiv. Das tue ich auch. Ich war ziemlich down als es nach drei Jahren wieder da war. ABER: ich habe es einmal besiegt und ich werde es wieder besiegen. Und ganz genau das kannst DU auch. Ich weiß das sich das doof anhört wenn man man morgens mit zugeschwollenen Augen in den spiegel guckt und nur Quaddeln sieht....aber ich denke wenn wir den Mut verlieren wird die Krankheit nur schlimmer. Also alles gute für dich und KOPF HOCH!

Lg Stefan
Löckchen
Beiträge: 16
Registriert: 08 Aug 2010, 16:29
Wohnort: Bochum

Re: Bitte um Hilfe

Beitrag von Löckchen »

Hey, hattet ihr das auch schon mal, das eure Urtikaria an Tagen an denen ihr wirklich viel um die Ohren hattet und euch kaum über die Krankheit Gedanken gemacht habt, sie deutlich besser war? Ich habe in den letzten Wochen an mir beobachtet, dass wenn ich am Wochenende zu Hause bin, meine Quaddeln deutlich schlimmer sind, als wenn ich auf der Arbeit bin.
Von meinem Hautarzt habe ich bereits vor einigen Monaten eine Überweisung zum Psychotherapeuten bekommen. Habe in der letzten Woche auch bereits bei einigen Anrufen um mein Problem zu schildern, die meisten haben mir eine Gesprächstherapie mit wöchentlichen Gesprächen über eine Dauer von 1 Jahr vorgeschlagen. Glaubt ihr wirklich, das Urtikaria durch Gespräche mit einem Psychotherapeuten behandelt werden kann ? Eine meinte sogar zu mir, das man an Hand der Quaddeln sehen würde, das irgendwas aus mir raus will, :oops: eine ganz andere Seite von mir. Würdet ihr diese Weg probieren, oder einfach mit Aerius weiterleben und hoffen das die Krankheit irgendwann wieder verschwinden wird ???
Ich bin gespannt, auf eure Einschätzungen, da ich der ganze Sache eher sehr sehr skeptisch gegenüber stehe.
Liebe Grüße Löckchen :roll:
karla2006
Beiträge: 10
Registriert: 25 Aug 2010, 17:06

Re: Bitte um Hilfe

Beitrag von karla2006 »

Hallo Löckchen,

Ich glaube, daß Du auf jeden Fall JEDE ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen solltest. Leider ist es ja wirklich so, daß diese Urticaria in JEDEM Lebensbereich eine Rolle einnimmt und DAS ist etwas, was Du gut in therapeutischen Gesprächen 'aufarbeiten' kannst ! Ich nenne sie auch 'entlastende' Gespräche und 'so what', vielleicht bessert sich Deine Urticaria auch?! Bei mir wird sie unter Stress eindeutig schlimmer,andere haben andere verstärkende Faktoren herausgefunden. Für Deine Seele ist es Balsam diesen ganzen Frust über die Krankheit 'mal loszuwerden und Du hast die Chance eventl. seelische Ursachen oder Verstärker zu erkennen! Meine Therapeutin ist jedenfalls eine bodenständige, praktisch veranlagte Natur und tut mir gut. Morgen muß ich wieder zum Doc in der UNI-Hautklinik und ich bin gespannt, welche neuen Ideen er hat.... :roll:
Ich wünsche Dir viel Erfolg bei der Suche nach der richtigen Therapeutin und drücke Dir die Daumen, daß Du auch so positive Erfahrungen machst!
Alles Gute
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