Kälteurtikaria und Cetirizin

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Moderator: USS

stahlbockm
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Kälteurtikaria und Cetirizin

Beitrag von stahlbockm »

Hallo Leidensgenossen,

dieses Jahr ist meine Kälteurtikaria schlimmer als je zuvor.

Wenn ich kurz draußen bin und dann in einen warmen Raum komme ,starten die Quaddeln zum Angriff und der ganze Körper ist mittlerweile betroffen.

Ich habe daraufhin meine Cetirizin-Dosis von 1 auf 2 Tabletten erhöht. Ich nehme momentan Abends spät eine vor dem Schlafen gehen, morgens früh nach dem Aufstehen (6Uhr) noch eine und es scheint etwas besser zu werden. Jedenfalls werden die Arme und Beine nur rot und die Quaddeln haben keine Chance durch zu kommen, aber sie versuchen es natürlich......... :D

Frage: wieviel Cetirizin darf man täglich nehmen? In der Packungsbeilage steht eine.
Wer hat Erfahrungen mit Cetirizin? Ich komme ansonsten mit diesem Mittel gut klar, hat bei mir die wenigsten Nebenwirkungen.

Liebe Grüße Michaela
sabine.b.
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Re: Kälteurtikaria und Cetirizin

Beitrag von sabine.b. »

hallo stahlbockm,

von den ärzten hier im forum las ich des öfteren, dass sie die vierfache dosis empfehlen. ich nehme auch mal 5 am tag. macht halt nur müde.
stahlbockm
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Re: Kälteurtikaria und Cetirizin

Beitrag von stahlbockm »

Hallo,

Danke für den Tipp.

Heute musste ich auch 3 Stück nehmen , aber ich reagiere anscheinend nicht mehr auf Cetirizin.
Ich habe mit der Firma Hexal telefoniert und dort sagte man mir, dass es sein kann , dass man nicht mehr darauf anspricht auch nicht wenn man die Dosis erhöht.

Jetzt habe ich am Do. einen Termin bei einem sehr guten Hautarzt in Kiel und hoffe, dass der mir evtl. weiterhelfen kann.

Sonst habe ich bereits alles durch : UNI KLinik, Heilpraktiker, Homöopathie usw........

LG Michimaus
sabine.b.
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Re: Kälteurtikaria und Cetirizin

Beitrag von sabine.b. »

ich glaube eher, dass man mal stärkere und mal schwächere schübe hat und dann dementsprechend mehr antihistamine nehmen muss. hole dir doch sonst noch loratadin oder fenistil aus der apotheke und wechsele die medis ab. ich nehme abends loratadin und tagsüber ceterizin.
stahlbockm
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Re: Kälteurtikaria und Cetirizin

Beitrag von stahlbockm »

Hallo Sabine,

ich war ja bei einer Hautärztin in Kiel im "Hautzentrum Kiel", die hat mich auf 2 x tägl. 1 Aerius gesetzt. Ich bin jetzt noch ganz high von diesem Zeug. Habe zwar keine Quaddeln heute bekommen , aber ich bin so benommen davon. Eigentlich hätte ich gar nicht arbeiten können , ich konnte mich nicht konzentrieren und das Auto fahren war auch gefährlich. Und dann noch mit meiner kleinen Tochter im Auto.

Und ich müsste jetzt schon die nächste Tabl. nehmen -das geht gar nicht, dann kippe ich um.

Meinst Du, dass man sich an diese Tabletten gewöhnen kann? Helfen tun sie wohl so wie es aussieht.

LG Michaela
Putzile
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Re: Kälteurtikaria und Cetirizin

Beitrag von Putzile »

Hallo,
hoffe es geht dir etwas besser.
War gestern auf einer Beerdigung, mir war richtig kalt. Habe es dann auch gespürt alls ich wieder warm bekommen habe waren die Quaddeln wieder da.. Aber momentan geht es mir im allgemeinen besser.
Ich habe Urtikaria seit Ende Juni diesen Jahres, weiß allerdings auch noch nicht genau wovon....
Ich nehme von Anfang an die Aerius.. Habe meistens zwei genommen, eine war zu wenig.. Bin an manchen Tagen richtig müde, dass ich mich bei der Arbeit sogar gar nicht konzentrieren kann.. Aber ich denke nicht dass es die Tabletten sind, da es eben nur an manchen Tagen passiert und die Tabletten nehme ich ja immer.
Habe sogar vor ein paar Wochen probiert, einmal keine Aerius zu nehmen, nach einem Tag hatte ich den ganzen Körper voll Quaddeln..
Momentan habe ich etwas Angst. Schadet man dem Körper nicht, wenn man jeden Tag diese Tabletten nimmt???
Schöne Grüße, ich hoffe Dir gehts jetzt besser
stahlbockm
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Re: Kälteurtikaria und Cetirizin

Beitrag von stahlbockm »

Hallo Putzile,

leider geht es mir gar nicht besser mit den Aerius.

Hatte heute beim Sport schon nach 5 Minuten einen ganz schlimmen Quaddelanfall, dass ich sogar zu meinen Cortisontropfen greifen musste. Danach habe ich einfach weitergemacht und dann kamen die Quaddeln nicht mehr ganz so schlimm.
Aber ein Dauerzustand ist das mit den Tabletten ja nicht. Ich weiß auch nicht, ob das so gut ist.
Wenn die wenigstens die Quaddeln unterdrücken würden ,aber da tut sich ja gar nichts.

Jetzt bin ich erst einmal total geschafft.

Bricht bei Dir auch der Kreislauf zusammen wenn die Quaddeln zu schlimm werden?

LG von Michaela
Putzile
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Re: Kälteurtikaria und Cetirizin

Beitrag von Putzile »

Hallo,
ich hate immer Atemnot.. habe eine Weile einen Asthmaspray nehmen müssen..
Ich probiere es momentan mit Akupunktur.. Ich kann dir ja nach ein paar Sitzungen sagen, ob es was gebracht hat.. Im Krankenhaus wurde mir nicht sonderlich weitergeholfen.. Jetzt probiere ich eben alle alternativen die mir bleiben..
Bei mir war es sonst beim Sport auch immer schlechter, das letzte Mal aber nicht...

Gruß
stahlbockm
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Re: Kälteurtikaria und Cetirizin

Beitrag von stahlbockm »

Hallo,

ich hab alles durch was es gibt- auch Akupunktur.

Hat alles nichts gebracht.

Deshalb muss ich jetzt leider auf die "Schulmedizin" zurück greifen, weil ich keinen anderen Ausweg mehr sehe.

Ich stecke echt in einer Sackgasse was diese schreckliche Krankheit angeht.
Das ist echt kein Leben mehr. Ich bin früher Sportlerin gewesen und jetzt kann ich nicht mal 5 Min. Tischtennis spielen und mein verein muss schon über ein Jahr auf mich verzichten. Dann war ich jeden tag Joggen- geht alles nicht mehr. Und dann kann ich bei diesen Temperaturen nicht mal 'raus.

Ich drücke dir trotzdem die Daumen mit der Akupunktur.

LG Michaela
leomeier
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Re: Kälteurtikaria und Cetirizin

Beitrag von leomeier »

Hallo Leidensgenossin!

Ich leide mit dir - seit nun fast 20 Jahren. Die Ärzte können im Endeffekt auch nur mit Medikamenten lindern, die bei mir nach ein paar Tagen brutal müde und kaputt machen.
Ich experimentiere parallel dazu selbst, da mich die ganze Sch.... auch manchmal ziemlich fertig macht.
Ich habe gute Erfahrungen mit Sauna. Während der Sauna ist der Juckreiz weg, kommt aber später wieder. Und auch Stunden bis manchmal Tage danach komme ich sogar ohne Medikamente aus. Ist aber nicht immer.
Ich habe den Eindruck, daß es irgendwie mit dem Gesamt-körperlichen-Befinden zusammenhängt. Immer drinnen und warm ist nicht optimal. Auch mal ein paar Minuten raus - und wenns nur für ein paar Minuten ist. Letzte Woche war ich am Schwimmen (500m, 15min Dampfbad, dann wieder 700m bis ich richtig fertig war). Danach gings bei mir wieder besser.

Einfach ausprobieren.....oder auswandern.....

Ich habe den Eindruck, jeder muß für sich den richtigen Weg finden.
TanjaD
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Re: Kälteurtikaria und Cetirizin

Beitrag von TanjaD »

Hallo Leidensgenossen, ich habe seit ca. 8 Jahren Urtikaria - und zwar Kälte-, Druck- und Anstrengung. Im letzten Winter waren meine Beschwerden so stark dass ich mehrmals als Notfallpatientin in die Klinik mußte und mir Cortison spritzen lassen habe. Ich bin eigentlich im letzten Winter dann gar nicht mehr vor die Haustüre - von wegen Spaziergänge an der frischen Luft - geschweige denn Skilaufen gehen.
Nachdem Cetrizin und andere Antihistamine nicht mehr geholfen haben wurde ich auf Rupafin eingestellt. Ich nahm dann die 4-fache Dosis - bis nach ca. 1/4 Jahr auch das nicht mehr geholfen hat. Rupafin hat aber auf jeden Fall den Vorteil dass es nicht müde macht - das war wenigstens bei mir so - wobei ich eine Gewichtszunahme von 5 kg akzeptieren mußte.

Ich habe in den letzten Jahren alle möglichen Antihistamina geschluckt - habe Alternativtherapien von Akkupunkter über chinesische Medizin bis zur Eigenbluttherapie ausprobiert - leider alles ohne Erfolg.

Nach einem langen Kampf mit meiner Krankenkasse bekomme ich jetzt vorläufig erstmal Xolair. Was soll ich sagen - ich habe keinerlei Beschwerden mehr und hoffe natürlich, dass meine Krankenkasse weiter gnädig gestimmt ist und mir die Behandlung weiter bezahlt.

Sprecht doch eure behandelnden Ärzte mal auf Xolair an.

Liebe Grüße und gute Besserung wünscht Tanja
stahlbockm
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Re: Kälteurtikaria und Cetirizin

Beitrag von stahlbockm »

Hallo Tanja,

Mensch das hört sich ja gut an.

Was ist das denn für ein Medikament? Ist es auch ein Antihistaminikum?

Ich habe Montag einen Termin bei meiner Hautärztin.

Liebe Grüße Michaela
TanjaD
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Re: Kälteurtikaria und Cetirizin

Beitrag von TanjaD »

Hallo Michaela, Xolair ist eigentlich ein Medikament das zur Behandlung von Asthma - bei besonders schwerwiegenden Fällen eingesetzt wird. Die genaue Zusammensetzung, etc. kannst du sehen wenn du einfach mal Xolair googelst. Es ist leider für die Urtikaria noch nicht zugelassen - weshalb es wohl bei der Urtikariabehandlung noch eine Ausnahmemedikamentation ist. Die Unikliniken Mainz und die Charite Berlin behandeln ihre Patienten seit einigen Jahren schon damit - und das mit gutem Erfolg. Üblicherweise bekommt man alle 4 Wochen 1 Spritze - in Extremfällen wohl sogar 14-tägig. Die Kosten für 1 Spritze liegen bei ca. 500 € - auch deshalb wehren sich die meisten Kassen gegen eine Übernahme dieser Kosten. Wenn man jedoch sieht wieviel Geld der Kassen für eine jahrelange Behandlung von Urtikaria für diverse Medikamente, Klinikaufenthalte und Kuren ausgegeben werden ist, es für mich nicht nachvollziehbar, warum man so einen Kampf mit den Kassen ausfechten muß um es zu bekommen. Es gibt hier im Forum übrigens einige Erfahrungsberichte über Xolair. Schau einfach mal nach. Ein Patient hier gibt an dass er sogar bei Gericht um dieses Medikament gekämpft hat und auch gewonnen hat.
Übrigens: Xolair erreicht genau wie die anderen Präparate keine Heilung - sondern hilft eben auch nur gegen die Beschwerden.

Liebe Grüße und Gute Besserung wünscht Tanja
stahlbockm
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Re: Kälteurtikaria und Cetirizin

Beitrag von stahlbockm »

Hallo Tanjd,

habe meine Hautärztin auf Xolar angesprochen.
Sie wollte aber jetzt erst einmal Telfast 180 ausprobieren, habe gestern die 1.genommen , aber heute bei der Kälte wieder dicke Quaddeln gehabt.

Sie sagte ich solle nicht immer so schnell die Geduld verlieren bei einem neuen Medikament, es müsse sich erst einspielen und sie wird sicher ein AH finden , dass auch bei mir hilft.

Ich habe die Urtikaria ja außerdem auch noch beim Sport und bekomme dann so viele Quaddeln , dass ein Kreislaufkollaps droht. Das ist eigentlich noch viel schlimmer als diese Kälteurtikaria, denn ich bin immer Sportlerin gewesen. Habe natürlich schon 7 kg zugenommen ohne Sport. Immer wieder probiere ich es und es geht 5 Minuten , dann wieder probieren , nochmal 5 Minuten und so weiter. Irgendwann ,so ca. nach 1 Stunde ist das Histamin ausgeschüttet und dann geht es. Das kann ich gar nicht immer so umsetzen (zeitlich schon gar nicht oder beim Training) , weil ich viel zuviel Angst habe vor den Quaddeln und dem damit verbundenen Kreislaufkollaps, den ich natürlich schon erlebt habe.

Ich hoffe jetzt ,dass ich mit Telfast klar komme.

Ich hoffe Dir geht es gut???

LG Michaela
TanjaD
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Re: Kälteurtikaria und Cetirizin

Beitrag von TanjaD »

Hallo Michaela, danke der Nachfrage - es geht mir sehr gut. Toi toi toi. Ich habe jetzt die 3. Spritze Xolair bekommen. D.h. ich bin dadurch jetzt seit Monaten beschwerdefrei. Hab wirklich die Härtetests mit körperlicher Belastung und lange Spaziergänge, etc. an der kalten Luft gemacht.

Ich hoffe, dass du auf Telfast gut ansprichst. Welche Dosis mußt du dir "einwerfen"? Deine Hautärztin will dich wohl etwas hinhalten bis es im neuen Jahr wieder Medikamentenbudgets gibt. Hattest du das Gefühl dass sie schon mal etwas von Xolair gehört hat? Oder war es ihr unbekannt?
Habe nämlich gemerkt dass selbst viele Allergologen mit Xolair nicht viel anfangen können.

Wünsche wir dein quaddelfreies Weihnachtsfest. Vielleicht lese ich bald von dir dass Telfast anschlägt und du keine Beschwerden mehr beim Sport hast.

LG Tanja
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