Histaminunverträglichkeit

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Moderator: USS

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addidu
Beiträge: 46
Registriert: 16 Dez 2009, 11:00

Histaminunverträglichkeit

Beitrag von addidu »

Zunächst möcht ich mich herzlich für die ärztlichen Informationen und Antworten auf dieser Seite bedanken! Gerade im ländlichen Bereich ist es nicht leicht einen entsprechenden Facharzt zu finden...
Nachdem alle bisherigen Blutuntersuchungen (beim Hausarzt) in der Ursachenforschung nichts erbracht haben, wird mich mein Hausarzt an einen Internisten überweisen. Zugleich versuche ich selbst nach möglichen Auslösern zu fahnden. Meine Urticaria begann Mitte November und seitdem habe ich täglich (oft großflächig) Quaddeln und viele Ödeme (allerdings bisher nie im Gesicht). Meine Ernährung war immer sehr histaminreich: alter Käse, franz. Rotwein, Fisch in Dosen, sauer eingelegter Hering, saures Gemüse etc. standen täglich auf meinem Speiseplan. Meine Fragen:
Kann denn so plötzlich eine Histaminunverräglichkeit auftreten, die sich vorher nie bemerkbar gemacht hat? Müsste ich dann nicht auch unter einem der anderen Symptome (Durchfall, Kopfschmerzen, Flush, Magenprobleme etc) leiden? Außer der Uricaria habe ich keines der anderen Symptome bemerkt, natürlich htate ich mal Kopfschmerzen oder auch mal Durchfall, aber nichts Durchgehendes oder Auffälliges . Ich möchte natürlich die Urticaria wieder loswerden, doch bevor ich mit einer histarminarmen Diät beginne, möchte ich wissen, ob es in diesem Fall Sinn macht. Die Diät wäre für mich aus beruflichen Gründen sehr schwer durchzuführen.
Vielen Dank für eine Anwort aus der Ferne!
addidu
Dr. F. Siebenhaar
Fachärztin
Beiträge: 258
Registriert: 13 Feb 2003, 10:28
Wohnort: Berlin

Re: Histaminunverträglichkeit

Beitrag von Dr. F. Siebenhaar »

Hallo addidu,
eine Histaminintoleranz hat man meist das Leben lang, sie verläuft allerdings häufig symptomlos. Unter bestimmten Voraussetzungen kann Sie dann plötzlich Anfangen Beschwerden zu machen.

Was als Ursache für eine chronische Urtikaria jedoch häufiger in Frage kommt ist nicht die Histaminintoleranz, sondern eine sogenannte Pseudoallergie gegen bestimmte Nahrungsmittelbestandteile. Man spricht dann auch von einer Nahrungsmittelintoleranz. Dabei kommen eine ganze Reihe von in Nahrungsmitteln vorkommende Substanzen/Zusatzstoffe in Frage, gegen die man theoretisch eine Intoleranz entwickeln kann.

Bitte lesen Sie auf der Webseite nochmal aufmerksam das Kapitel über Intoleranzurtikaria. Eine drei-wöchige Eliminationsdiät ist bei einer chronischen Urtikaria sehr sinnvoll. Da keine Tests zur Verfügung stehen, um eine Intoleranz sicher nachzuweisen, ist eine Diät ein gutes Vorgehen, um zu beobachten, ob die Beschwerden mit bestimmten Nahrungsmitteln zusammenhängen.

Es wird dann allerdings eine sog. pseudoallergenarme Diät empfohlen. Leider noch etwas aufwendiger als eine histaminarme Diät. Beschränkt man sich allerdings nur auf das Histamin, werden andere Intolerenzen möglicherweise übersehen.

Wir stehen gerne weiterhin mit Rat und Tat zur Seite. Einfach wieder melden...

Beste Grüße,
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