Überempfindlichkeit gegenüber Progesteron

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Moderator: USS

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Anja S.
Beiträge: 58
Registriert: 03 Mär 2002, 00:00

Überempfindlichkeit gegenüber Progesteron

Beitrag von Anja S. »

Hallo!
Nach wie vor bin ich auf der Suche nach der Ursache für meine UF! Bisher leider ohne Erfolg. Heute bin ich mal aus Interesse, ob es neues gibt mal wieder hier gelandet. Unter anderem bin ich dann auf die Seite für die Ursache einer UF gelandet. Und der letzte Abschnitt hat mich doch sehr interessiert.
Als ich vor ca. 2,5 Jahren in der Uniklinik Magdeburg war, hat man mir erklärt, daß Hormone keine Rolle spielen würden bei meiner UF!
Dabei habe ich aber eine Blutuntersuchung machen lassen, nachdem ich einen Artikel gelesen hatte, wo erklärt wurde, daß hormonelle Störungen zu einer UF führen kann. Das Ergebnis lag bei einem Zuviel an Testersteron und Progesteron.
Nun habe ich seit einigen Monaten festgestellt, daß besonders vor meiner Regel (hormonelle Beschwerden sind Momentan wieder sehr ausgeprägt!) die UF verstärkt ist und die Einahme von Aerius kaum noch was bringt, zudem ist eine histaminarme Ernährung auch noch erfolglos (dabei war sie sonst doch hilfreich!).
Meine Frage ist: handelt es sich tatsächlich um eine erworbene Überempfindlichkeit gegenüber Progesteron, ist dann überhaupt noch eine Therapie möglich und wenn ja, welche?


Danke für Ihre Antwort
Anja S.
Gast

Schwangerschaft und Medikamente

Beitrag von Gast »

Hallo nochmal!

Habe in der Zwischenzeit mit Freude eine Schwangerschaft feststellen
dürfen. Bin Anfang 4. Monat und darf trotz allem mich mit der Nesselsucht rumschlagen (pech!). Nun ist natürlich die Frage, ob man mit anderen Mitteln alles unter Kontrolle bekommt außer den herkömmlichen Medikamenten? Da ich eigentlich jeden Tag mit Quaddeln zu tun habe, ist es ziemlich schwierig. Habe eine deutliche Reduzierung von Aerius vorgenommen und es ging mir zwischendurch ziemlich daneben. Der Blutdruck sackt ziemlich ab (80/45). Das ist mir schon ziemlich oft passiert, nur jetzt möchte ich es vermeiden. Die histaminarme Ernährung scheint mir nun nicht als besonders geeignet.
Außerdem möchte ich wissen, ob z.B bei einem operativen Eingriff spezielle Narkosemittel vorhanden sind? Da ich schon mehr als oft genug erlebt habe, daß die Ärzte mit der Diagnose UF und Histamin in Nahrungsmitteln nicht`s anfangen können (das letzte mal durfte ich es einer jungen Ärztin erklären, wo nun wirklich Allergien an der Tagesordnung sind! Kam mir schon selber ziemlich blöd dabei vor und läßt mich auch so ganz nicht mehr an das Wissen der Ärzte glauben! Zählt natürlich nicht für alle, wie man bei Euch ja Gott sei Dank feststellen darf!!!) bin ich natürlich ein wenig besorgt, daß alles richtig läuft.
Sollten irgendwelche Medikamente auf jeden Fall nicht verabreicht werden, oder welche Info`s kann ich immer bei mir tragen damit der Arzt bescheid weiß?? Natürlich ist alles nur um im Ernstfall rechtzeitig reagieren zu können.
Ansonsten danke ich Euch ganz lieb für eure Auskunft.

Einen schönen Sonntagabend sendet Euch
Anja
Dr. M. Magerl
Facharzt
Beiträge: 1436
Registriert: 16 Nov 2001, 00:00
Wohnort: Berlin

Beitrag von Dr. M. Magerl »

Hallo Anja,
zunächst einmal herzlichen Glückwunsch!
Immer wieder beschreiben Frauen, dass Ihre Urtikaria in der 2. Hälfte des Zyklus, v.a. kurz vor der Menstruation, verstärkt aufblüht. Es ist daher anzunehmen, daß der zu dieser Zeit erhöhte Progesteronspiegel einen Einfluß auf die Urtikaria hat. Hin und wieder wird auch beschrieben, daß es durch eine erworbene Überempfindlichekeit gegen Progesteron (vielleicht sogar im Zusammenhang mit vorher eingenommenen Gestagenen (künstlichem Progesteron)) zu einer Urtikaria kommen kann. Noch weniger ist über den Bezug von Hormonen und Urtikaria während der Schwangerschaft bekannt: Manche Frauen entwickeln während der Schwangerschaft eine Urtikaria, manche verlieren sie in dieser Zeit (und bekommen sie eine Weile nach der Entbindung nicht selten wieder). Insgesamt ist die Informationslage dazu so dünn, daß man zu keiner kausalen Therapie raten kann.
Während der Schwangerschaft wird im ersten Trimenon nur bei allerstrengster Indikationsstellung ein Antihistaminikum gegeben, im 2. und v.a. 3. Trimenon schon eher. Man verläßt sich dann oft auf ältere Präparate, die schon länger im Handel sind und mit denen es daher schon mehr Erfahrung gibt. Es ist aber auch nicht bekannt, daß die neueren Präparate zu Schäden geführt hätten. Der/die die Schwangerschaft begleitende Arzt/Ärztin wird Sie darüber aufklären. Während der Schwangerschaft sollte eine lokale Therapie im Vordergrund stehen, v.a. juckreizstillende Cremes (z.B. Thesit). Spezielle Narkosemittel für Urtikariapatienten gibt es nicht. Im Fall der Fälle kann man sich auf die Wirkung der während einer Narkose immer bereitstehenden Medikamente (Antihistaminikum, Kortison) verlassen.
Für außerhalb der Schwangerschaft: Ich kann Ihnen kein Medikament nennen, das "auf jeden Fall nicht" verabreicht werden sollte. Das ist immer eine Frage des Abwägens. Nicht empfehlenswert wäre in Ihrem Fall zum Beispiel Aspirin bei banalen Kopfschmerzen. Diese Fragen aber müssen Sie im Einzelfall mit Ihrem Arzt klären.
Mit freundlichen Grüßen,
Magerl
Anja S.
Beiträge: 58
Registriert: 03 Mär 2002, 00:00

Letzte Schwangerschaftswochen und Verschlechterung der UF

Beitrag von Anja S. »

Hallo Dr. Magerl,
melde mich mal wieder, weil der Verdacht sich doch erhärtet das eine Überempfindlichkeit gegenüber Progesteron besteht. Am Anfang des 5. Monats stellte sich eine deutliche Besserung der Beschwerden ein! Ich habe mich total gefreut und geglaubt das ich vielleicht bis zum Schluß Ruhe habe. Dies ist leider nicht der Fall. Seit ein paar Wochen gehts wieder los. Habe aber auch Milchbildung was zwischendurch gar nicht mehr der Fall war. Nun ja, es sind ja auch nur noch ein paar Wochen bis zur Entbindung.
Nun konnte ich bisher nirgends herauslesen wie eine Überempfindlichkeit gegenüber Progesteron behandelt werden kann. Die Frage habe ich schon mal gestellt und noch ist mir eine Lösung nicht ganz klar. Ist dies durch die Einnahme der Pille möglich?
Würde mich wieder einmal über eine Antwort freuen!

Einen schönen Tag und Grüße
Anja
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