Zur Nesselsucht habe ich folgende Fragen:
1. Treten Juckreiz und Hautrötung sofort nach Kontakt mit einem zum Beispiel unverträglichen Nahrungsmittel auf oder kann sich das Erscheinungsbild verzögern?
2. Es wird oft davon gesprochn, dass Medikamente auch ein Auslöser sein können. Wie sieht es mit der Pille aus?
3. Die Nesselsucht bleibt ja häufig mehrere Wochen. Kann sie auch mehrere Wochen bleiben, wenn nur einmal zum Beispiel ein "falsches" Nahrungsmittel gegessen wurde?
4. Wie hoch ist die Gefahr, dass sich eine Nesselsucht durch Gesichtscreme, Duschgel oder Make up einstellt?
5. Wieso kann sich die Nesselsucht zum Beispiel am Wochenende verschlimmern?
6. Hier im Forum wurde auch schon auf Schüssler Salz hingewiesen. Wie sind die Erfahrungen?
7. Kann auch eine ständig trockene/verstopfte Nase damit zusammenhängen?
Über Antworten würde ich mich sehr freuen.
Vielen Dank!
viele fragen
Moderator: USS
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rose
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Dr. M. Magerl
- Facharzt
- Beiträge: 1436
- Registriert: 16 Nov 2001, 00:00
- Wohnort: Berlin
Hallo Rose,
1) In aller Regel nicht. Die relativ häufige Intoleranzurtikaria ( http://www.urtikaria.net/index.php?id=693 ) führt meist erst 4-12 Stunden nach Aufnahme von bestimmten Nahrungsmitteln oder Nahrungsmittelbestandteilen zu Hautveränderungen.
2) Medikamente können Urtikaria auslösen, vor allem bestimmte Medikamente wie das beliebte Kopfschmerzmittel Acetylsalicylsäure (ASS, z.B. in Aspirin) und andere chemisch verwandte Arzneimittel aus der Gruppe der sogenannten nichtsteroidalen Antiphlogistika. Hauptvertreter dieser Gruppe sind Ibuprofen und Diclofenac. Seltener können auch Blutdrucksenker, Antibiotika oder andere Medikamente Auslöser sein. Die Pille ist selten Ursache einer chronischen Urtikaria.
3) Nachdem eine Urtikaria ausgelöst wurde -egal durch was- kann sie auch nach Wegfallen des Auslösers für einige Tage, manchmal Wochen bleiben.
4) Extrem gering. Nur wenn es an der Kontaktstelle (und nur dort!) bald nach dem Auftragen zu Quaddeln kommt und nur wenn diese Reaktion wiederholt auslösbar ist, kann eine sogenannte Kontakturtikaria vorliegen.
5) Schwer zu sagen, das hängt von den Umständen ab. So könnte es sein, daß man am Wochenende schon mal lecker exotisch Essen geht. Das würde bei einer Intoleranzurtikaria zu Problemen führen. Oder man geht in den Park und sonnt sich. Darunter würden bei Lichturtikariapatienten die Beschwerden schlimmer. Oder man hat am Wochenende einfach mehr Zeit, sich um sich selbst zu kümmern. Dabei kann es sein, daß sich die Wahrnehmung der Hautbeschwerden ändert.
6) Wir haben damit keine Erfahrungen. Das hat einen Grund: Die Schüssler´sche Therapie mit niedrig- bis niedrigstdosierten Mineralsalzen ist ein Therapieansatz, der sich der Terminologie der wissenschaftlichen Medizin des 19. Jahrhunderts bedient, in der Ausführung aber in voraufklärerischen Konzepten steckenbleibt. Schüssler hat die revolutionären Forschungsergebnisse Virchows und anderer Forscher zu einem pseudowissenschaftlichen Krankheitsmodell verwurstet und seine "Biochemische Medizin" formuliert. Heute wird dieses Modell mit weiteren krusen Ideen aufgepeppt (z.B. Antlitzdiagnostik) und erneut durchs Dorf getrieben. Ein kritischer Umgang mit solchen Behandlungen findet leider kaum statt.
7) Die Ursache einer trockenen Nase ist vorzugsweise im Wohn/Arbeitsumfeld zu suchen, die Ursache der verstopften Nase kann eine Allergie oder ein chronischer Infekt sein. Die beiden letzteren könnten mit einer Urtikaria zusammenhängen.
Mit besten Grüßen,
Magerl
1) In aller Regel nicht. Die relativ häufige Intoleranzurtikaria ( http://www.urtikaria.net/index.php?id=693 ) führt meist erst 4-12 Stunden nach Aufnahme von bestimmten Nahrungsmitteln oder Nahrungsmittelbestandteilen zu Hautveränderungen.
2) Medikamente können Urtikaria auslösen, vor allem bestimmte Medikamente wie das beliebte Kopfschmerzmittel Acetylsalicylsäure (ASS, z.B. in Aspirin) und andere chemisch verwandte Arzneimittel aus der Gruppe der sogenannten nichtsteroidalen Antiphlogistika. Hauptvertreter dieser Gruppe sind Ibuprofen und Diclofenac. Seltener können auch Blutdrucksenker, Antibiotika oder andere Medikamente Auslöser sein. Die Pille ist selten Ursache einer chronischen Urtikaria.
3) Nachdem eine Urtikaria ausgelöst wurde -egal durch was- kann sie auch nach Wegfallen des Auslösers für einige Tage, manchmal Wochen bleiben.
4) Extrem gering. Nur wenn es an der Kontaktstelle (und nur dort!) bald nach dem Auftragen zu Quaddeln kommt und nur wenn diese Reaktion wiederholt auslösbar ist, kann eine sogenannte Kontakturtikaria vorliegen.
5) Schwer zu sagen, das hängt von den Umständen ab. So könnte es sein, daß man am Wochenende schon mal lecker exotisch Essen geht. Das würde bei einer Intoleranzurtikaria zu Problemen führen. Oder man geht in den Park und sonnt sich. Darunter würden bei Lichturtikariapatienten die Beschwerden schlimmer. Oder man hat am Wochenende einfach mehr Zeit, sich um sich selbst zu kümmern. Dabei kann es sein, daß sich die Wahrnehmung der Hautbeschwerden ändert.
6) Wir haben damit keine Erfahrungen. Das hat einen Grund: Die Schüssler´sche Therapie mit niedrig- bis niedrigstdosierten Mineralsalzen ist ein Therapieansatz, der sich der Terminologie der wissenschaftlichen Medizin des 19. Jahrhunderts bedient, in der Ausführung aber in voraufklärerischen Konzepten steckenbleibt. Schüssler hat die revolutionären Forschungsergebnisse Virchows und anderer Forscher zu einem pseudowissenschaftlichen Krankheitsmodell verwurstet und seine "Biochemische Medizin" formuliert. Heute wird dieses Modell mit weiteren krusen Ideen aufgepeppt (z.B. Antlitzdiagnostik) und erneut durchs Dorf getrieben. Ein kritischer Umgang mit solchen Behandlungen findet leider kaum statt.
7) Die Ursache einer trockenen Nase ist vorzugsweise im Wohn/Arbeitsumfeld zu suchen, die Ursache der verstopften Nase kann eine Allergie oder ein chronischer Infekt sein. Die beiden letzteren könnten mit einer Urtikaria zusammenhängen.
Mit besten Grüßen,
Magerl