Bitte dringend um Hilfe - Licht-Urtikaria??

[Carmen1707]

Hallo,

ich bin vor ca. 4 Wochen aus einem Italien Urlaub nach Hause gekommen und bekomme ungefähr seit dieser Zeit Hautrötungen, Quaddeln und starker Juckreiz in der Sonne. Zuerst habe ich an einer harmlosen Allergie geglaubt und bin zum Hausarzt gegangen. Dieser überweiste mich zum Hautarzt, der mich wiederum zur Uniklinik schickte. In der Uniklinik ist nun ein Lichtprovokationstest gemacht worden, der am letzten Freitag abgeschlossen war. Diesen Freitag muss ich zur zweiten Kontrolle. Anfangs zeigten sich nur ganz leichte Rötungen im UVA-Bereich, die bereits verschwunden sind.

Ich habe große Angst nie wieder raus zu können, wie etwa H. Kohl. Ich habe im Netz die schrecklichsten Geschichten gelesen und bin völlig fertig mit den Nerven. Ich habe zwei Kinder im Alter von 8 Jahren und 2,5 Jahren. Ich kann nicht mehr mit ihnen raus, bin froh, wenn ich gerade mal meine Einkäufe erledigen kann, ohne Quaddeln. Ich überstehe fast keinen Tag mehr ohne Heulkrampf vor lauter Panik. Jetzt treten die Quaddeln sogar unter einer dicken Hautdecke auf.

Was kann das sein? Der Arzt in der Uni hat versucht mich zu beruhigen, was ihm erst einmal gelungen ist, doch nun, wo ich auch bei bewölktem Wetter Ausschlag bekomme, geht die Panik von vorne los.

Was kann ich tun??? Die UV Therapie dürfte mir eigentlich nichts bringen, da ich ja auf dem künstlichen Licht kaum reagiere.

Ich bitte dringend um Hilfe!

Vielen Dank im Voraus!

Carmen

[Dr. F. Siebenhaar]

Liebe Carmen,
ich kann mich den beruhigenden Worten Ihres behandelnden Arztes nur anschließen. Eine Licht-Urtikaria ist zwar lästig, jedoch keineswegs gefährlich. Sicher beginnt für Sie jetzt eine Phase, in der Sie lernen müssen mit Ihren Beschwerden umzugehen, aber es gibt mehrere Möglichkeiten wie dies gut funktioniert.
1.) Eine ganze Reihe von Medikamenten sind in der Lage, die Beschwerden einer Lichturtikaria zu unterdrücken.
2.) Wo kein Licht hinkommt, kann auch keine Lichturtikaria entstehen. Also Cremes mit hohem Lichtschutzfaktor (mind. LSF 50 oder LSF 60+, in jeder Apotheke erhältlich).
3.) Eine Lichttherapie kann funktionieren, sie muss jedoch mit dem richtigen Licht durchgeführt werden. UVA ist zwar das Spektrum des Lichts, das am häufigsten eine Lichturtikaria auslöst, eineige Patienten reagieren jedoch nur auf UVB oder sichtbaren Licht. Zur Therapie muss dann das entprechende Spektrum verwendet werden.
Eine Suche nach Auslösern und Ursachen einer Lichturtikaria bleiben leider derzeit noch meist erfolglos. Aber es sei Ihnen gesagt, dass auch eine Lichturtikaria von alleine wieder verschwinden kann.
Für weitere Informationen besuchen Sie urtikaria.net und lesen unter Lichturtikaria.

Herzliche Grüße

[Carmen1707]

ich bitte Sie nochmals dringend um Ihren Rat. Am Freitag ist in der Uniklinik nochmals ein anderer Lichttest durchgeführt worden, der dem Sonnenlicht ähnlicher ist. Mein Unterarm wurde dabei 15 Minuten bestrahlt und ich musste eine Schutzbrille tragen. Auch dieser Test blieb ohne Ergebnis. Es bildeten sich also keine Quaddeln und Rötungen. Leider war der Professor nach dem Test wieder verschwunden und ich konnte keine Fragen mehr stellen. Morgen soll ich mir ein Rezept für ein Antihistaminikum abholen. Der Arzt, der mich sonst dort behandelt, sagte, dass es sich wohl nicht um eine Lichturtikaria handeln würde. Doch leider bekomme ich auch keine Auskunft darüber, was es sonst sein könnte. Außer dass ich mir keine Sorgen machen soll und dass es sich wahrscheinlich um eine "leichte" Sonnenallerige handelt, habe ich keine weiteren Infos. Ich glaube aber absolut nicht an eine Sonnenallergie. Wie soll denn eine starke Sonnenallergie aussehen, wenn es sich bei mir um eine leichte handelt?! Ich weiß wirklich nicht mehr weiter und meine Ängste sind inzwischen so groß, dass ich an nichts anderes mehr denken kann und mich völlig im Kreis drehe. Ich bekomme meinen Tagesablauf nicht mehr bewältigt und meine beiden Kinder leiden ebenfalls unter dieser Situation.

Ich wäre Ihnen für Ihren Rat sehr, sehr dankbar.

Vielen Dank im Voraus!


Carmen

[Carmen1707]

nachdem ich in der Uniklinik meine Urtikaria nach Sonneneinwirkung einmal "vorgeführt" habe, sind sie nun von der "leichten Allergie" abgekommen und haben aufgrund dessen doch eine LU diagnostiziert. Da ja die UVA und UVB Tests ergebnislos blieben, sowie auch der andere Test, der dem Sonnenlicht so ähnlich kommen soll, hat man mir Aerius verschrieben. Ich nehme dieses Medikament nun schon seit zwei Wochen und wie zu erwarten war, hilf es absolut nicht. Bei bewölktem Wetter kann ich bisher problemlos raus gehen, aber kein Sonnenstrahl darf meine Haut berühren.

Auf meine erste Anfrage haben sie ja recht positiv und für mich sehr beruhigend geantwortet. Sie schrieben auch von einer Menge wirksamer Medikamente. Können Sie mir diese nennen? Nach der Meinung des Professors in der Uniklinik, reagiert meine Haut auf langwelliges Licht. Gibt es dafür auch eine Abhärtungsbestrahlung? Sie schrieben, das nur das richtige Spektrum verwendet werden müsse. Soll ich trotzdem Sonnenschutz probieren, obwohl ich scheinbar auf langwelliges Licht reagiere?

Würden Sie es für ratsam halten, einen Termin in der Uni Mainz zu machen? Diese Klinik wäre für mich wesentlich näher als Berlin.

Ich wäre Ihnen außerordentlich dankbar wenn Sie mir noch einmal antworten würden.

Vielen Dank im Voraus!

Mit freundlichen Grüßen

Carmen