Urtikaria u. autoimm. Schilddrüsenentzündung

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Moderator: USS

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Gast

Beitrag von Gast »

An Spezialisten u. evtl. ebenfalls Betroffene,
vor ca. $Jahren wurden bei mit erhöhter Blutdruck und ein Knoten in der Schilddrüse sowie Struma diagnostiziert. Ich bekam Bisopuren 10 und Euthyrox 75. Etwa gleichzeitig stellte sich heftiges Jucken (Oberschenkel,Arme, Gesicht) und Brennen(Handflächen, Fußsohlen) der Haut ein, was bei Berührung/Kratzen noch schlimmer wurde. Da die Rötungen sich nicht an bestimmten Stellen zeigten und erst beim Kratzen aufquollen, erhielt ich längere Zeit lediglich Waschsubstanzen gegen trockenen Haut. Erst ca. nach 1/2 Jahr kam der Hautarzt auf die Idee, daß es Urtikaria sein könnte.Seitdem nehme ich Zolim, der Juckreiz ist nicht so stark, Rötungen und Hitzegefühl etc. blieben bestehen. In dieser Zeit setzten dann auch zeitweise Durchfälle ein. Innerhalb von ca. 2 Jahren nahm ich 30 kg zu.Es wuerden sowohl alle möglichen Darmuntersuchungen als auch Hauttests durchgeführt; ich vermutete einen Zusammenhang zwischen den Beschwerden evtl. durch die Medikamente ausgelöst.Ergebnis: keine Pilze, kein Heliobacter, also nervöser Darm u. Druck-Urtikaria. Nachdem ich in letzter Zeit häufig Schmerzen in den Ohren, Muskeln u. Gelenken hatte, ergaben Untersuchungen, daß "eine Entzündung im Körper "sein müsse. Im Zusammenhang mit der Vorbereitung einer Ernährungsberatung zum Abnehmen erfuhr ich, daß meine eigentliche SD-Erkrankung eine Autoimmun-Thyreoditis sei, was mir bis dahin nicht klar war.
Frage:Ist anzunehmen, daß die Urtikaria durch die SD-Geschichte begründet ist oder empfehlen sich weitere Untersuchungen, welche?
Gruß Petra
Dr. A. Hanau
Ärztin
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Wohnort: Mainz

Beitrag von Dr. A. Hanau »

Liebe Petra!
Schilddrüsenerkrankungen sind häufig mit der chronischen Urtikaria vergesellschaftet. Insbesondere die Hashimoto-Thyreoiditis, bei der der Körper Antikörper gegen Schilddrüsenbestandteile bildet, kommt oft bei Patienten mit chronischer Urtikaria vor. Inwieweit die Erkrankung der Schilddrüse für die Entstehung Ihrer Urtikaria verantwortlich ist, kann man nicht so einfach sagen. Wichtig wäre eine gründliche Schilddrüsenuntersuchung, im Regelfall bestehend aus einer Ultraschalluntersuchung und eventuell einem Schilddrüsen-Szintigramm. Auch sollten die Schilddrüsenantikörper im Blut bestimmt werden. Therapeutisch kann man versuchen, die Urtikaria mit Schilddrüsenhormonen zubehandeln, dies führt bei einigen Patienten mit Hashimotothyreoiditis und Urtikaria zu einer Besserung der urtikariellen Beschwerden. Sind Knoten in der Schilddrüse vorhanden, kann auch eine Operation erwogen werden. In jedem Fall sollten Sie jede Therapie der Urtikaria und der Schilddrüse ausführlich mit Ihrem betreuenden Arzt besprechen, der Ihnen sicherlich am besten weiterhelfen kann.
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. med. A. Hanau
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