Hat jemand eine Idee?

[Askat2011]

Hallo
ich hatte bereits 1996 eine fünfmonatige Urtikaria. Nach einen Aufenthalt im Josef-Hospital wurde ich mit dem Hinweis entlassen, das ich eine Schuppenflechte der Kopfhaut habe und zudem auf ASS reagiere.

Jetzt habe ich die Urtikaria wieder seit dem 01.05.2011.
Im Januar habe ich den Nuva-Ring abgesetzt.
Anschließend wurde ich aufgrund eines Banscheibenvorfalls in eine Schmerzklinik eingewiesen.Dort bekam ich mehrere orale Schmerzmittel ( Iboprofen, Analgetika etc.) und Spinalanästhesien.
Im Krankenhaus bekam ich dann einen Ausschlag im Brust und Halsbereich. Keine Quaddeln, juckten auch nicht. In den folgenden Monaten habe ich sehr viel Iboprofen und Diflanac eingenommen.

Am 01.05.2011 fing es in den Fußsohlen stark an zu jucken. Nach ca. einer Woche folgten die Handinnenflächen. Wieder eine Woche später folgten Quaddeln die sich unterschiedlich stark an verschiedenen Körperstellen bis zum heutigen Tag ausbreiten und heftig jucken.Meine Kophaut juckt auch wie verrückt und schuppt.Mein Gesicht ist stark gerötet, ist aber selten mit Quaddeln besiedelt.

Meine HNO-Ärztin hat mich mittels Ultraschall untersucht. Bis auf den Lymphknoten rechts im Hals, der geschwollen ist, konnte sie nichts finden. Mein Frauenarzt hat auch nichts gefunden. Meine Blutwerte sind ok.Mein Zahnarzt hat ein Inlay erneuert und es werden jetzt noch zwei kariöse Zähne saniert.Mein Hautarzt hat mein Blut getestet und gesagt, dass mein Neurodermitiswert erhöht ist. Weiter konnte er feststellen, dass ich leicht auf Roggenpollen reagiere. Eine weitere Testung meines Blutes bezüglich der Allergie gegen Medikamente kann er erst im nächsten Quartal machen, wegen der Abrechnung. Antihistamine wirken nicht. Cortison mindert hochdosiert den Juckreiz, aber nicht die Quaddeln. Gegen den Juckreiz hilft mit Fenistilsalbe mit Cortison.

Meine Mutter ist auch allergisch gegen ASS. Zusätzlich gegen Penicillin.
Mein Bruder hat eine "Warmwasser-urtikaria", aber nur an den Augen.
Mein weiterer Bruder hat eine Kuhmilchunverträglichkeit.

Kann es sein, dass mein Körper immer noch auf die heftigen Medikamente vom Jahreanfang rebelliert? Welche Form der Urtikaria habe ich überhaupt? Hat irgendjemand eine Idee, warum meine Haut reagiert? Vieln Dank vorab, haltet alle die Ohren steig!!!!!!!!!!!!!!

[Allergofix]

Wenn Unverträglichkeiten gegen ASS bekannt sind, ist die Wahrscheinlichkeit hoch auch gegen 2-(4-Isobutylphenyl) Propionsäure, ( Ibuprofen ) Reaktionen zu zeigen.
Also Pseudoallergisch.
Da hilft nur vermeiden der Auslöser.
Zu Ibuprofen werden auch öfter Magenschutzmittel verschrieben, die die Magensäure hemmen. Vielleicht wäre das hilfreich.
Ansonsten müsste es auch andere Schmerztherapien geben.
Grüße, Allergofix

[bifi]

Hallo Alkat,

2009 - als ich noch nicht wusste, was Urticaria ist - sollte ich aufgrund einer Kapselentzündigung in der Schulter Diclofenac nehmen. Nach der ERSTEN Tablette bekam ich einen heftig juckenden Ganzkörperausschlag. Ein Telefonat mit meinem Arzt ergab, die Einnahme sofort absetzen und statt dessen Ibuprofen zu nehmen. Nach der ERSTEN Tablette konnte ich zusehen, wie mein Kopf innerhalb einer Stunde zu einem "Wasserkopf" anschwoll. Ich landete in der Notfallaufnahme eines Krankenhauses und bekam eine große Dosis Cortison gespritzt. Nach einer Woche war der Zauber vorbei. Heute weiß ich, dass das urticarielle Beschwerden waren. Ich habe die Entzündigung in der Schulter dann ohne Medikamente "ausgesessen", das war mir lieber so, weil ich keinerlei Erfahrungen mit irgendwelchen Medikamenten hatte und habe. Bis dahin wusste ich nur, dass ich auf Penicillin reagiere. ASS habe ich noch nie genommen - lasse ich wohl auch besser.

Beim Recherchieren im Internet habe ich auch gelesen, dass Diclofenac und Ibuprofen Auslöser für Urticariaschübe sein können.

Gruß

bifi

[Askat2011]

Schon mal vielen Dank an Euch Beide
Also ich habe für mich beschlossen auch erstmal gar keine Medikamente zu nehmen. Habe mal alles zum Thema Probiate gegoogelt. Da paßt schon einiges. Nach dem Absetzen des Nuvaringes hat sich mein Hormonhaushalt ja doch wohl verändert. Außerdem habe ich ein Pferd und es erst im April umgestellt.In dern Stallgasse steht ein kontinuierlich ein Silageballen.
Dann die ganzen Schmerzmittel. Wahrscheinlich hat mein Körper einfach mal die Nase voll und muß den ganzen Mist erst mal rausarbeiten. Mein Hautarzt hat mich ja auch mit Medikamenten zugeballert. Wäre mal ganz interessant zu wissen, wie lange ein Körper braucht, um wieder "sauber" zu werden. Habe ja auch noch Depots im Spinalkanal

[Dr. M. Metz]

Hallo Askat2011,
wie von Allergofix geschrieben und auch unter http://www.urtikaria.net nachzulesen sind Schmerzmittel inkl. Ibuprofen, Diclofenac etc. mögliche Auslöser einer Urtikaria. Depotspritzen sind in diesem Zusammenhang natürlich ein Problem, ich hoffe dies hat sich möglichst bald erledigt.
Antihistaminika sind die Standardtherapie der Urtikaria und mit der häufig notwendigen Höherdosierung auf die 4-fache Dosis (wie von nationalen und internationalen Leitlinien zur Therapie der Urtiakria empfohlen) kann auch in den meisten Fällen eine deutliche Besserung der Beschwerden erreicht werden.
Beste Grüße aus Berlin,
M. Metz

[Askat2011]

Vielen Dank für die Antwort
Ich habe jetzt den Hautarzt gewechselt und bekomme in der nächsten Woche die Ergebnisse der Blut-und Stuhlprobe.
Mein Heilpraktiker hat mir auch gestern die Ergebnisse seiner Blutproben und die der Stuhlprobe mitgeteilt.
Mein Blutbild ist soweit ok.Nicht normwertig sind:Erythrozyten mit 4,1(4,2-5,4),Basophile mit 3(0-1),Segmentkernige mit 35(50-70),Lymphozyten mit 56(25-40).
Seiner Meinung nach ergibt sich aus der Stuhlprobe, dass meine Darmflora nicht ok ist. Es liegt wohl eine Störung im Bereich der Verwertung vor (Stoffwechsel). In meinen Worten gesagt: Dadurch das dieser Verwertungsfehler vorliegt , fängt der Körper an die Abbauprodukte im Bereich von Muskeln, Bindegewebe und schlußendlich in der Haut abzulagern.
Was meinen Sie dazu??
Danke vorab

[Dr. M. Metz]

Hallo Askat2011,
inwieweit die Darmflora "nicht OK" ist lässt sich durch Ihren Bericht nicht nachvollziehen, Ihrem Blutbild nach zu urteilen liegt bei Ihnen möglicher Weise eine Entzündung vor (erhöhte Lymphozyten). Da eine Infektionen in ca. 30% der Fälle verantwortlich sind für die chronische Urtiakria lohnt sich hier eine Abklärung bei einem Arzt.

Dadurch das dieser Verwertungsfehler vorliegt , fängt der Körper an die Abbauprodukte im Bereich von Muskeln, Bindegewebe und schlußendlich in der Haut abzulagern.

Die Urtikaria entsteht nicht durch Ablagerung von Abbauprodukten o.ä. in der Haut. Nähere Informationen zu möglichen Ursachen der Urtikaria finden Sie unter http://www.urtikaria.net.

Beste Grüße aus Berlin,
M. Metz

[Askat2011]

Hallo Frau Dr. Metz,
eine Infekturtikaria wurde jetzt ausgeschlossen (trotz erhöhten Wert?). Eine Allergie auch ( ECP: 25,84) Ich soll jetzt eine pseudoallergenarme Diät machen (hatte schon eine Woche nur Reis und Kartoffeln gegessen, wurde aber nur minimal besser). Ich kann sicherlich die Hoffnung aufgeben, dass eine Ursache gefunden wird, oder haben Sie noch einen Idee ?
MFG

[Dr. M. Magerl]

Hallo Askat2011,
die angefragten Ideen finden Sie auf http://www.urtikaria.net, Herr Dr. Metz hat das schon ganz zart angedeutet. Eventuell ist auch der Link viewtopic.php?f=9&t=1473&sid=f87a9b12e6 ... fa9ed1132f hilfreich.
In Kürze soviel: Neben Infekten können auch Autoimmunmechanismen und Nahrungsmittel (Intoleranzurtikaria) für eine chronische Urtikaria verantwortlich sein. Bei der Intoleranzurtikaria muss die Diät 4 Wochen durchgehalten werden. Eine einwöchige Diät ist zur Diagnose nicht geeignet.
Mit besten Grüßen,
Magerl