Stationäre Testung pseudoallergene Stoffe

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Moderator: USS

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bifi
Beiträge: 35
Registriert: 03 Apr 2011, 15:58

Stationäre Testung pseudoallergene Stoffe

Beitrag von bifi »

Liebes Ärzteteam,

in der Zeit von Oktober 2010 bis Juni 2011 wurden bei mir Auslöser für die chronische Urticaria mit starken Angioödemen gesucht und – auch wenn es sehr selten vorkommt – in Allergien und Pseudoallergien gefunden.

Die Allergieherde sind beseitigt, die Ernährung habe ich insoweit umgestellt, als dass ich nichts esse, was in der Zutatenliste irgendeinen Zusatzstoff beinhaltet oder von dem ich nicht weiß, was drin ist (z. B. Wurst). Ich esse alles, allerdings nur frisch zubereitet, wenn wir essen gehen, weiß ich inzwischen, welche Lokale für mich in Frage kommen, ggf. frage ich in der Küche nach. Ich vermisse nichts, fühle ich mich in keiner Weise eingeschränkt, bin von selber ohne Diät 20 kg leichter geworden, mein Immunsystem ist seit dem Sommer letzten Jahres intakt,habe keinerlei urticarielle oder andere Beschwerden und ich fühle mich in meinem "cleanen" Körper rundherum bestens.

Nun habe ich seit einem halben Jahr für Mai dieses Jahres einen Termin für die einwöchige stationäre Testung der pseudoallergenen Zusatzstoffe unter Notfallbedingungen, damit ich erfahre, welche(r) der Zusatzstoff(e) der/die Übeltäter ist/sind, da ja nicht alle auf einmal Auslöser sein können.

Ich überlege je näher der Termin kommt, wie groß die Belastung einer solchen Testung für mein Immunsystem ist, da es nun seit einem drei viertel Jahr in Ordnung ist. Soll ich da evtl. „schlafende Hunde“ wecken? Davor hätte ich nämlich doch etwas Angst. Ist es wichtig, dass ich die genauen Stoffe kenne? Oder betrachte ich meine chronische Urticaria als erledigt und verschiebe den Termin auf einen Zeitpunkt X, falls die Urticaria sich noch einmal bei mir meldet?

Wie stehen Sie dazu?

bifi
Dr. K. Krause
Fachärztin
Beiträge: 131
Registriert: 22 Apr 2008, 09:18
Wohnort: Berlin

Re: Stationäre Testung pseudoallergene Stoffe

Beitrag von Dr. K. Krause »

Hallo bifi,
das ist eine berechtigte Frage. Ich würde in Ihrem Fall aktuell auf die Testung verzichten. Es ist eher unwahrscheinlich, dass Sie nach der langen Zeit, in der die Urtikaria nicht mehr aufgetreten ist, durch Zufuhr von bestimmten Zusatzstoffen erneut mit Quaddeln reagieren sollten. Wir gehen davon aus, dass eine zusatzstoffarme Diät bei Pseudoallergie in den meisten Fällen zu einer neuen Toleranzentstehung führt und nach Monaten auch die zusatzstoffhaltigen Lebensmittel nach und nach wieder vertragen werden. Es kann also gut sein, dass Sie gar nicht mehr auf die Zusatzstoffe reagieren. Außerdem ist es nicht so einfach, die Kombination an Zusatzstoffen, die bei Ihnen die Symptome ausgelöst hat, genau nachzustellen. Selbst bei noch vorhandenen Beschwerden verläuft so eine Testung nicht immer so, dass man im Anschluss ein klares Ergebnis vorliegen hat.
Ich würde daher eher empfehlen, Lebensmittel, auf die Sie in der letzten Zeit verzichtet haben, schrittweise in kleinen Mengen wieder zu essen. Nur wenn dann tatsächlich sofort wieder Symptome auftreten sollten, würde ich die Testung stationär durchführen.
Herzliche Grüße
K. Krause
bifi
Beiträge: 35
Registriert: 03 Apr 2011, 15:58

Re: Stationäre Testung pseudoallergene Stoffe

Beitrag von bifi »

Sehr geehrte Frau Dr. Krause,

danke für die ausführliche Antwort und den Rat, der darin steckte.

Ende April habe ich noch einmal einen Besprechungstermin bei meinem behandelnden Arzt in der Uni-Klinik. Bis dahin werde ich also "Testessen". Dann können er und ich uns ein Bild davon machen, ob die stationäre Testung wirklichnoch nötig ist oder er meine Krankenakte schließen darf.

Freundliche Grüße nach Berlin

bifi
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