Ich habe meine Form der Urtikaria hier nicht gefunden, ist die so selten, oder noch gar nicht erfasst? Jedenfalls hier mal mein Erfahrungsbericht.
Meine U. trat das erste mal vor ca. 30 Jahren auf und zwar in Verbindung mit Wasser. Aber erst wenn ich nach dem Baden aus dem Wasser stieg, bildeten sich die Quaddeln, teilweise ziemlich große. Das wurde dann rasch schlimmer, sodass ich mich zu jedem Bad oder Dusche zwingen musste. Ärtztlichen Rat bekam ich nicht, aber bald entwickelte ich eine Selbsthilfe. Da ich gerne in die Sauna ging, tat ich das einmal in der Woche und verband meine intensive Körperpflege mit diesem Ereignis. Da ich keine körperlich schwere und schmutzige Arbeit habe, war es mit einmal in der Woche auszuhalten. Der Trick war nämlich der, dass ich mich duschte und es so einrichtete, dass ich in der Saunakammer saß, noch bevor sich die Quddeln richtig entwickelt hatten, mit dem Effekt, dass sich mein Körper innerhalb zwei Minuten total beruhigt hatte. Danach konnte ich für diesen Tag schwimmen, weiter Duschen vornehmen etc. ohne dass die Quaddeln wieder kamen. Mein Körper war sozusagen innerlich aufgewärmt und das genügte. Nachdem ich zu Hause keine Sauna einrichten konnte, war das jahrelang für mich die Lösung.
Was ist nun der Auslöser für meine Urtikeria? Wasser ist es nicht, denn dann wären die Quaddeln schon im Wasser entstanden, auch bei längerem Aufenthalt im Schwimmbecken blieb ich verschont, erst beim Verlassen desselben ging es los.
Aber auch eine anderen Variante entwickelte sich zu dieser Zeit rasch. Besonders im Winter vertrug ich immer weniger Kälte, seltsamerweise aber nicht immer. Weiters bekam ich Quaddeln, wenn ich schwitzte, aber auch da nicht immer. Durch langes Selbstbeobachten schließlich kam ich auf den gemeinsamen Nenner dieser Vorgänge in meinem Körper. Es ist der Kälteentzug bei Verdunstung, der bei mir die Krankheit auslöst. Wenn ich geduscht habe und das Wasser an meiner Haut verdunstet, dann kommen die Pusteln, selbst dann wenn ich mich abgetrocknet habe, denn kein Handtuch trocknet porentief ab. Wenn ich in die Sauna ging, war ich zwar auch nass und wurde es durch das Schwitzen noch mehr, aber die Aufheizung des Körpers verhinderte einen Kälteentzug durch Verdunstung, der mehrere Stunden anhielt.
Wenn ich im Freien war und es war kalt, traten die Symptome in zwei Fällen auf.
1. Wenn ich schwitzte, weil ich zu schnell ging (ich schwitze übrigens zeitweise sehr leicht), dann verdunstete der Schweiß, das bedeutet Kälteentzug und schon waren sie wieder da die juckenden Quaddeln. Meine Frau hat mich lange gelöchert ich möge mich der Kleidung entledigen, wenn ich schwitze, besonders im Sommer, ich tat es nicht, denn die Kleidung hielt mich warm. Wenn immer sie siegte und ich es doch tat, endete es mit Jucken. Schließlich hat sie es eingesehen und lässt mich damit in Ruhe.
2. Aber der Sommer ist nicht das große Problem, an einem heißen Tag mit leichter Kleidung hilft die warme Sonne natürlich sehr, bei hoher Temeratur verdunstet der Schweiß kaum mehr, sondern rinnt einfach ab. In der kalten Jahreszeit hingegen gehe ich selten aus dem Haus. Dabei spielt die Kälte wieder keine große Rolle. Selbst bei hohen Minusgraden gehe ich nach draußen, wenn die Luft klar und trocken ist. Wenn es aber feucht ist, nebelig oder regnerisch, dann bringen mich selbst bei 5 Plusgraden nur unbedingte Notwendigkeiten auf die Straße. Denn Feuchtigkeit legt sich auf der Haut an, kriecht sogar unter die Kleider und verdunstet dann auf Grund der Körperwärme. Diese wird dadurch aber demselben entzogen und: kratz kratz.
So habe ich eine Urtikeria, die offensichtlich nicht von Kälte oder Wärme oder Nässe ausgelöst wird, sondern einzig und allein, in allen Fällen, durch den Entzug der Körperwärme beim Verdunsten der Feuchtigkeit meiner Haut, das vertrage ich einfach nicht.
Ich muss der Vollständigkeit halber hinzufügen, dass diese Symptome nicht in allen Jahren gleich stark sind. Ganz frei von Urtikeria war ich die letzten dreißig Jahre nie, aber es gab Jahre, da ging es mir besser und solche, da litt ich wie ein Hund.
Ich hoffe mit meinem Beitrag allfälligen Erforschern dieser Krankheit geholfen zu haben, nicht nur gescheiter geworden zu sein, sondern auch Therapien zu entwickeln. Das mit der Sauna betrachte ich als wirkungsvolle Symptombehandlung, kann ich jedem Empfehlen, aber nicht als Teherapie. Wie kann ich meinem Körper diese verrückte Reaktion abgewöhnen, immer zu jucken, wenn es mal ein wenig kühl im Leder wird, das ist die Frage, um die es geht.
Was ist wirklich der Auslöser?
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Re: Was ist wirklich der Auslöser?
Sorry,
ich glaube ich habe meine Beitrag in die Falsche Rubrik gestellt, bin heu hier.
Joscho
ich glaube ich habe meine Beitrag in die Falsche Rubrik gestellt, bin heu hier.
Joscho
Re: Was ist wirklich der Auslöser?
Ich glaube, du hast eine Käleurtikaria.
Aber poste den Bericht doch noch mal in dem Bereich: Info für Hilfesuchende.
Dann wird dir ein Arzt antworten.
Aber poste den Bericht doch noch mal in dem Bereich: Info für Hilfesuchende.
Dann wird dir ein Arzt antworten.
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- Beiträge: 116
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Re: Was ist wirklich der Auslöser?
Hallo Joscho,
man hört hier von den merkwürdigsten Auslösern für eine Urtikaria.
Aber gut, sich damit zu beschäftigen.
Beim Verdunsten von Schweiß auf der Haut entsteht Kälte, das ist schon richtig, aber dies unterschreitet nicht die Körpertemperatur erheblich, als wenn man Kälte direkt ausgesetzt ist.
Vielmehr ändert sich durch schwitzen der Hautwiderstand, s. Wikipedia und es erfolgt eine
psychogalvanische Hautreaktion.
Möglich ist, das dadurch verschiedene Reize entstehen können, die dann zu einer Ausweitung
der Beschwerden führen.
Interessant wäre dies, sich weiter damit zu beschäftigen und ob bei einer Diät die Symptome sich verbessern.
Wie dann so eine Diät auszusehen hat, kann man durch probieren herausfinden.
Vielleicht spielt der Salzgehalt auch eine Rolle oder Rückstände des verdunstenden Wassers.
Wie wäre es eigentlich mit destillierten Wasser, wenn das auf der Haut verdunsten würde?
Ansonsten ist eine Urtikaria – Abklärung in einer Klinik immer sinnvoll.
Grüße, Allergofix
man hört hier von den merkwürdigsten Auslösern für eine Urtikaria.
Aber gut, sich damit zu beschäftigen.
Beim Verdunsten von Schweiß auf der Haut entsteht Kälte, das ist schon richtig, aber dies unterschreitet nicht die Körpertemperatur erheblich, als wenn man Kälte direkt ausgesetzt ist.
Vielmehr ändert sich durch schwitzen der Hautwiderstand, s. Wikipedia und es erfolgt eine
psychogalvanische Hautreaktion.
Möglich ist, das dadurch verschiedene Reize entstehen können, die dann zu einer Ausweitung
der Beschwerden führen.
Interessant wäre dies, sich weiter damit zu beschäftigen und ob bei einer Diät die Symptome sich verbessern.
Wie dann so eine Diät auszusehen hat, kann man durch probieren herausfinden.
Vielleicht spielt der Salzgehalt auch eine Rolle oder Rückstände des verdunstenden Wassers.
Wie wäre es eigentlich mit destillierten Wasser, wenn das auf der Haut verdunsten würde?
Ansonsten ist eine Urtikaria – Abklärung in einer Klinik immer sinnvoll.
Grüße, Allergofix